Die Künstler

Heinrich Höfer

1825 Eisfeld – 1878 München

Höfer stammte aus einer angesehenen Eisfelder Tuchmacherfamilie, die durch das Vordringen der Textilindustrie verarmt war. Sein Großvater war Bürgermeister dieses Städtchens im Herzogtum Sachsen-Meiningen, nahe Coburg. Mit vierzehn Jahren verlor er den Vater und musste mitverdienen. Er hatte Zeichentalent und in der Gegend gab es Porzellanwerke; so erlernte er das Handwerk des Porzellanmalers. Heinrich wollte jedoch mehr. Mit 22 Jahren brach er ein erstes Mal auf, um in Prag die Porträtmalerei zu erlernen. Nach zwei Jahren kehrte er zurück, mit geringem Erfolg, denn es fehlte ihm, wie er seinem Bruder schrieb, eine kundige Anleitung und er musste bar jeder Unterstützung „sein Brod verdienen“.

1851, mit 25 Jahren machte er sich erneut auf die Walz, über Dresden, Prag und Linz in die Steiermark, um nun als Landschaftsmaler zu reüssieren. Dies gelang – zumindest finanziell. 1855 ließ er sich in der Kunstmetropole München nieder und trat sogleich in den Münchner Kunstverein ein. Dort wurde ihm, dem Autodidakten, schnell bewusst, wie viel er noch dazulernen musste. Er freundete sich mit dem gleichaltrigen Allgäuer Landschaftsmaler Karl Millner an, der ihn in seine Kunst einführte und ihm seine eigenen Vorbilder Carl Rottmann und Eduard Schleich der Ältere nahebrachte. Schon früher war er über Salomon Gessners „Brief über die Landschaftsmalerey“[1] auf die altholländischen Landschaftsmaler wie Berchem, Swanevelt und Waterloo, auf Claude Lorrain und Nicolas Poussin als Vorbilder gestoßen, die er nun in der Münchner Pinakothek kopieren konnte.[2]

Um systematisch Naturstudien zu betreiben und Motive für seine idealen Landschaften zu sammeln, unternahm Heinrich jedes Jahr ausgedehnte Reisen. Sie führten ihn ins bayrische Voralpenland, ins Salzburgische, nach Tirol und bis in die Schweiz. Er wurde ein versierter und erfolgreicher Landschaftsmaler, dessen Werke sich gut auch ins Ausland verkaufen ließen. Er arbeitete regelmäßig am Chiemsee und auf der Fraueninsel, in deren Künstlerchronik er sich 1863 mit einem Aquarell verewigt. 1867 ehelichte er die Arzttochter Mathilde Nenninger aus Eisfeld. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne hervor; der eine, Wilhelm, wurde Arzt, der andere Künstler: der spätere Scholle-Maler und Jugend-Illustrator Adolf Höfer. In der Münchner Gabelsbergerstraße erwarb Heinrich ein dreigeschossiges Wohnhaus, in dem die Familie den ersten Stock bewohnte; zusätzlich ließ er ein Rückgebäude mit sechs Malerateliers errichten. Der Maler Christian Mali gehörte zu seinen Freunden, ebenso prominente Münchner, wie die Architekten Albert Schmidt und Georg von Hauberrisser.

Über die Mieteinnahmen war die Familie zwar finanziell abgesichert, jedoch verstarb Mathilde 1873 und in der Nacht vom 10. auf den 11. Februar 1878 starb Höfer selbst mit nur

Heinrich Höfer

Rinder am Gewässer

47 x 75 cm Öl auf Leinwand

signiert unten links

Heinrich Höfer

Perdefuhrwerk auf gefrorenem See

37 x 48,5 cm Öl auf Leinwand

signiert unten rechts